2014 – Der Türst und sein Gefolge

Die Rache des Türst – Version Amok-Symphoniker Kriens 2014

Vor hunderten Jahren hatte sich diese Geschicht zugetragen. Unweit von Alberswil erspähte der rohe Ritter
der nahen Trutzburg eine junge Frau. Unter einem Vorwand Sie in seine Burg gelockt, entehrte der Ruchlose diese. Danach jagte er sie wieder vor die Tore. Weinend suchte die Frau das Weite und fand Unterkunft in einem Ziegengaden am Dachsenberg, denn eine Sturmnacht brach bald herein

Noch am selbigen Abend berichtete dem Ritter ein vorüberziehender Reiterbote, der eine Eilbulle des Bischofs von Basel an die Hohen Herren zu Luzern mit sich trug, dass er einer jungen Frau in einem gar jämmerlichen Zustande begegnet sei. Sie habe vor Schluchzen kein vernünftiges Wort herausgebracht und er habe ihr geholfen, eine Gadentüre zu öffnen. Dort habe sie bestimmt Schutz vor Sturm und Regen gesucht. Leute in der Dorfschenke hätten ihm dann zugetragen, bei dieser Frau handle es sich sicherlich – bhüetisgott! – um die Geliebte des mächtigen Jägers Türst vom Santenberg. Der wüste Ritter befürchtete nun Vergeltung. Kaum dass der Reiterbote weitergezogen war, suchte er mit seinen Knechten nach der Frau, liess den Gaden verriegeln und mitsamt der jungen Frau darin abbrennen, um jegliche Spuren seines schändlichen Tuns zu verwischen.

Derweilen sass Türst vor seinem Jagdzelt. Und gleichzeitig flogen auch schon die beiden Zwillingsvögel zur alten Helgeneiche nebenan und sangen das Elendlied:

Feuer heiss, Feuer rot
sei schnell bereit
gen Süden reit!
gross, o gross die Not!

Türst sprang auf und erstarrte. Aus den stechenden Adleraugen schossen feurige Blitze. Er flog in Windeseile den Berg hinab, sodann die Wigger aufwärts und stürzte sich in den lichterloh brennenden Gaden. Zu spät!

Der wilde Jäger nahm furchtbare Rache. Er rief seine Freunde aus urigen Zeiten zu sich. Das Willisauer Stadstier eilte zu dutzenden herbei.

Mit Türst an der Spitze stürmte die illustre Schar gegen die Zwingburg, pochte an das Tor und begehrte Einlass. Der Ritter dachte nicht daran und befahl seinen Waffenknechten den Widerstand. Mit einem mordsgrossen Eichenstamm, den die Wigger bei einer Gewitterflut vom Napf bis hierher getragen hatte, rammten Türst und seine Willisauer Stadstiere das Tor. Türst nagelte den ruchlosen Ritter in einen rohen Holzschaft und verbrannte diesen mitsamt dem Inhalt. Dann verjagte er die Waffen- und Rossknechte des Übeltäters und brannte die Burg nieder.

Doch die urigen Gesellen und der Türst trennten sich nimmermehr. In den kalten Stürmen der Wintermonate jagt er seit selbiger Zeit mit seinem wilden Tross heulend durch die Lüfte und versetzt die Menschen vom Santenberg in Angst und Furcht. Es geht die Mär, Türst suche dabei in allen Gaden und Tennen nach seiner Geliebten. Wehe, sollte er ein Tenn verschlossen antreffen! In wilder Wut werden die Tore gerammt und der ganze Tross donnert hindurch. Stehen die Tore aber weit offen, so werden Haus und Hof verschont.

Es ist ratsam dem wilden Tross sofort aus dem Wege zu gehen.
Drü Schritt rächts, gang uswägs!!

Achtung: Wer auf Play klickt, kriegt die schaurige Geschichte voll auf’s Trommelfell gedröhnt!

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